Unternehmensportrait: e-bot7

Das in München ansässige KI-Start-up e-bot7 wird vom US-Konkurrenten Liveperson übernommen. Beide Unternehmen entwickeln sogenannte "Conversational AI", also Künstliche Intelligenz, mit der man sich bspw. in Form von Chatbots unterhalten kann. e-bot7 bleibt trotz der Übernahme operativ eigenständig tätig; auch die mehr als 100 Mitarbeiter werden weiterhin beschäftigt. Die Fusion bietet für beide Unternehmen die Möglichkeit, ihre Aktivitäten in Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie den Benelux-Ländern zu erhöhen. e-bot7 erhält darüber hinaus Zugang zum weltweiten Netzwerk von Liveperson, dessen Kundenbasis und Ressourcen sowie dem speziell entwickelten Natural Language Understanding (NLU), einer KI-basierten Software, die auf Daten von Kundeninteraktionen von mehr als 20 Jahren basiert.

Die Corona-Krise hat zwei deutsche Start-ups dazu veranlasst, sogenannte "Corona-Bots" zu entwickeln und dem Markt bereitzustellen. Das Münchener KI-Start-up e-bot7 möchte mit seinem Chatbot betroffenen Personen dabei helfen, sich umfassend zum Thema Covid-19 zu informieren. Unter anderem erhalten die Nutzer Informationen zu Präventionsmaßnahmen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten sowie aktuellen Infektionszahlen. Der Bot nutzt nur offizielle Quellen wie das Robert-Koch-Institut und die WHO. Auch das in Leipzig ansässige Start-up DOCYET hat einen ähnlichen Bot entwickelt; der Fokus liegt hier, neben allgemeinen Informationen zum Virus, auf einer medizinischen Ersteinschätzung. Der Corona-Bot von DOCYET ist unter anderem bei der HanseMerkur im Einsatz.

Das Münchner KI-Startup e-bot7 hat in einer neuen Finanzierungsrunde 5,5 Mio. EUR eingesammelt. Lead-Investor ist der russische Technologiefonds RTP Global, zudem waren die Bestandsinvestoren 42CAP und Main Incubator am Investment beteiligt. Mit dem Geld will das Start-up seine Position auf dem europäischen Markt ausbauen und in weitere Länder expandieren. Geplant ist unter anderem die Eröffnung neuer Büros in London und Paris, hierfür soll auch das Team von 36 auf 50 Mitarbeiter ausgebaut werden.