Unternehmensportrait: wefox

Die wefox Holding AG hat sich mit sofortiger Wirkung von Interims-CEO Mark Hartigan getrennt, der sich nun auf seine Rolle als Verwaltungsratspräsident beschränkt. Seine Nachfolge tritt der ehemalige Allianz-Manager Joachim Müller an. Joachim Müller bringt Expertise in der Geschäftstransformation und Digitalisierung in multinationalen Märkten mit. In den letzten Wochen und Monaten war es sehr unruhig bei wefox; nicht zuletzt stand dabei auch Mark Hartigan zunehmend in der Kritik. Der wefox-Gründer Julian Teicke übergab erst Anfang 2024 das Zepter an Mark Hartigan.

Der angeschlagene Makler bzw. Makler-Dienstleister wefox und der Softwarehersteller Cyan launchen in Österreich eine neue App für Privatpersonen und Unternehmen. Mit der App Weprotect sollen Cyber-Angriffe per E-Mail oder über andere Internetzugänge sofort neutralisiert werden. Die App soll laut eigenen Angaben dabei 98 Prozent aller Phishing-Angriffe direkt blockieren. Sollte es zu einem Schaden kommen, dann greift eine Police, die wefox gemeinsam mit Allianz Partners aufgelegt hat.

Im Herbst 2015 startete die wefox-Gruppe – damals unter dem Namen "Financefox" – seine Aktivitäten in Deutschland. Rund neun Jahre später steigt das InsurTech nun aus dem deutschen Markt aus. Laut eigenen Angaben will sich wefox nur noch auf Märkte konzentrieren, in denen es Geschäftstätigkeiten von kritischer Größe besitzt oder dies innerhalb eines Jahres erreicht. Die Präsenz in den Niederlanden, Österreich und der Schweiz soll bspw. ausgebaut werden. Italien bleibt ebenso im Portfolio, soll aber eine Transformation durchlaufen und so seine Profitabilität verbessern. Technologiezentren in Spanien und Frankreich werden indes geschlossen. Technologisch will wefox seinen Fokus zukünftig auf lokale Vertriebsplattformen lenken.

Wie kürzlich bekannt wurde, hat das Berliner InsurTech Wefox bereits im September letzten Jahres rund 100 Mio. Euro in einer neuen Finanzierungsrunde eingesammelt. Die Finanzierungsrunde setzte sich zusammen aus einem Kredit über 25 Mio. Euro und einem Wandeldarlehen i.H.v. 75 Mio. Euro. Zu den Investoren gehörte u.a. ein US-Fonds mit dem Namen Harbert Management Corporation, der nach eigenen Angaben mehr als sieben Mrd. US-Dollar verwaltet. Wefox hat diese Informationen aber bisher weder offiziell bestätigt noch dementiert. Schon jetzt gilt Wefox als das am höchsten bewertete InsurTech im deutschsprachigen Raum.

Durch die Corona-Pandemie hat das Berliner InsurTech Wefox seine weltweiten Expansionspläne vorerst ausgesetzt; so wurden die bereits angekündigten Markteintritte in Asien und den USA gestoppt. Das Unternehmen möchte sich laut eigenen Angaben vorerst auf den europäischen Markt konzentrieren. So will der zu Wefox gehörende Digitalversicherer One bald in Polen an den Start gehen und auch der Markteintritt in der Schweiz steht bevor. Laut CEO Julian Teicke ist man mit dem dortigen Regulator bereits in den finalen Gesprächen. Wefox ist 2015 in Deutschland und der Schweiz gestartet und inzwischen in Österreich, Italien und Spanien aktiv.

Seit Oktober bietet Wefox in Österreich für Versicherungsmakler eine volldigitale Möglichkeit zur Abwicklung von Gewerbepolicen an. Die entsprechende App umfasst dabei alle Schritte von der Bedarfserhebung über die Produktberatung bis hin zum Tarifvergleich und dem Vertragsabschluss. Die Anwendung wurde mit dem Wiener FinTech Riskine als Entwicklungspartner umgesetzt. Als erster Versicherer ist die Zurich mit ihren Gewerbeversicherungen vollständig integriert. Künftig sollen noch weitere Versicherer eingebunden und im Tarifvergleich gegenübergestellt werden. Bereits jetzt können die Angebote anderer Produktanbieter durch eine manuelle Eingabe dargestellt werden.

Mit Koble hat die wefox Group in der vergangenen Woche ihre dritte Tochtergesellschaft auf den Markt gebracht und stellt damit – laut eigener Aussage – die weltweit erste offene Vertriebsplattform bereit. Über Anwendungsprogrammierschnittstellen (API) verbindet die Plattform, die bei den beiden Tochtergesellschaften ONE Insurance und wefox bereits im Einsatz ist, Versicherer und Vermittler miteinander. So soll es Versicherern ermöglicht werden, ihren Vermittlern auf den Endkunden zugeschnittene Versicherungsprodukte zur Verfügung stellen. Neben den Vermittlern richtet sich das Angebot auch an Drittanbieter, wie bspw. Online-Shops, die über die Plattform Versicherungsangebote integrieren können. Ziel ist die Erweiterung um eine Reihe von Marktplätzen – ganz im Sinne eines umfassenden Versicherungsökosystems.

In Zeiten der Corona-Krise ist eine physische Beratung kaum noch möglich ... Das in Berlin ansässige InsurTech wefox hat darauf reagiert und stellt mit wefoxGO ab sofort ein Tool zur Video-Chat-Beratung für Makler bereit. Diese können sich dort kostenlos registrieren und anschließend einen Einladungslink an ihre Kunden versenden, über den das virtuelle Beratungsgespräch ermöglicht wird. Neben dieser Hauptfunktion bietet wefoxGO zudem die Möglichkeit Besprechungen zu planen und mit dem eigenen Kalender zu synchronisieren. Der Dienst ist unabhängig von einer Geschäftsverbindung mit wefox nutzbar.

Das InsurTech wefox treibt seine Expansionspläne für die USA weiter voran und nimmt ab April am German Accelerator in New York teil. Der Accelerator unterstützt deutsche Start-ups dabei in Amerika Fuß zu fassen. Auch einen Kooperationspartner hat wefox für die USA bereits gefunden, welcher namentlich aber noch nicht bekannt ist. Für die Expansion in den US-Markt setzt das InsurTech auf die gleiche Strategie wie in Europa: Zunächst wird nur einem Makler der Zugriff auf die eigene Vermittlerplattform gewährt, so wird keine eigene Lizenz benötigt. Im nächsten Schritt erfolgt die Öffnung für weitere Makler. Später könnte auch eine Übernahme eines Versicherungsmaklers erfolgen, mit dessen Lizenzen wefox dann selbst als Makler auftreten kann.

Das in Berlin ansässige InsurTech Wefox und die Schweizer SAM Versicherungen AG verstärken ihre bereits bestehende Kooperation durch einen Zusammenschluss. Dies ist für Wefox bereits die zweite Übernahme innerhalb kürzester Zeit. Erst im Dezember letzten Jahres hat das InsurTech den Marklerpool "Die Maklergruppe" aus Österreich übernommen. Mit dem Zukauf der SAM Versicherungen AG möchte Wefox einerseits Expertise bündeln, andererseits die digitale Transformation der Branche weiter vorantreiben. Die Marke SAM soll dabei zunächst weiterverwendet werden, auch das Team sowie bisherige Kooperationen bleiben bestehen.

Das Berliner InsurTech Wefox hat nach seiner Rekordfinanzierung im Frühjahr erneut ein Investment über 110 Mio. US-Dollar erhalten. Angeführt wird die Finanzierung von Omers Ventures und Merian Chrysalis sowie Samsung, das sich mit seinem Catalyst Fund beteiligt. Bestandsinvestoren wie Mubadala und Creditease sind ebenfalls wieder mit an Bord. Neben der Finanzspritze erwartet Wefox auch strategische Unterstützung von den Investoren. Durch die Finanzierungsrunden im Jahr 2019 erreicht Wefox als erstes deutsches InsurTech eine Bewertung von mehr als 1 Mrd. US-Dollar und gilt damit in der Start-up-Szene als sogenanntes "Einhorn".

Das InsurTech wefox setzt seine Internationalisierungsstrategie fort. Nach der DACH-Region und dem Markteintritt in Italien überträgt das Start-up sein Geschäftsmodell nun auch nach Spanien. Dazu wurde eine Zusammenarbeit mit dem Makler Ferrer & Ojeda vereinbart. Das Start-up möchte durch die Partnerschaft Kunden, Maklern und Versicherern in Spanien eine komplett neue Erfahrung in der Versicherungsberatung durch den Einsatz modernster Technologien vermitteln. Weiterhin birgt der spanische Markt wichtige Wachstumschancen. Finanziert wird dieser Schritt durch die im März 2019 abgeschlossene Finanzierungsrunde über 110 Mio. EUR.

Die digitale Versicherungsverwaltungs- und Vermittlerplattform wefox hat einen weiteren Schritt in Richtung ihrer ambitionierten Internationalisierungsstrategie getan und ihren Eintritt in den italienischen Markt bekanntgeben. Drei Jahre nach Launch der Plattform in der Schweiz und der anschließenden Eroberung des gesamten deutschsprachigen Raums, sieht wefox in Italien einen ähnlich attraktiven Markt, „denn auch dort befindet sich der Markt an einem Wendepunkt von einer produktzentrierten zu einer kundenfokussierten Ausrichtung“, so wefox-CEO Teicke. Um den Markt möglichst effektiv bedienen zu können, ist wefox eine strategische Zusammenarbeit mit einem der größten familiengeführten Maklerunternehmen Italiens, Mansutti, eingegangen. Somit soll das hiesige Geschäftsmodell, welches unter anderem auf der Integration der Unternehmenssoftware in den Makleralltag beruht und sich in der DACH-Region als erfolgreich erwiesen hat, auch in Italien zur Anwendung kommen. wefox nächster Schritt beinhaltet die Gründung einer eigenen italienischen Gesellschaft und das Schließen weiterer Kooperationen. Währenddessen arbeitet man an der Expansion in weitere europäische Märkte. Bislang verfügt das InsurTech über ca. eine Viertel Millionen Kunden und arbeitet mit etwa 1000 Maklern und 300 Versicherungsunternehmen zusammen.

Was Coya bereits hinter sich gebracht hat, steht Wefox noch bevor - denn der digitale Versicherungsmanager aus der Schweiz ist derzeit auf der Suche nach neuen Investoren. Laut Informationen von Gründerszene strebt das 2014 unter dem Namen FinanceFox gegründete Unternehmen an, insgesamt 180 bis 250 Mio. USD einzusammeln. Das Unternehmen hatte zuvor erstmals seine Umsatzzahlen offengelegt, die sich im letzten Jahr auf vier Millionen Euro bei 230.000 Kunden beliefen. Beauftragt haben sie bei der Investorensuche die Bank Goldman Sachs. Mit dem neuen Geld will Wefox ins europäische Ausland expandieren.